Essen. Zu Gunsten des Projekts „Engagement lernen“ hat der Unichor Essen am 7. Juli 2017 ein Konzert mit Musik aus den weltweit beliebten Disney-Filmen gegeben und dabei über 2.700 Euro an Spenden gesammelt. Mit der Spendensumme unterstützt und ermöglicht der Chor die frühe Engagementförderung unter jungen Essenerinnen und Essenern. Die gemeinnützige Ehrenamt Agentur Essen e. V. spricht mit dem Projekt schon heute die Engagierten von morgen an und schafft Mut, sich für die Gemeinschaft stark zu machen.

Henning Baum, Schauspieler und Schirmherr der Ehrenamt Agentur brachte es bei seiner Konzertansprache auf den Punkt: „ Wir alle müssen gemeinsam an dem Teppich weben, der unsere Gesellschaft zusammenhält! Je früher Kinder lernen, dass Ehrenamt Freude bereitet und sie mitmachen dürfen, wenn es um die Gestaltung der eigenen Lebenswelt geht, desto eher werden sie als Erwachsene freiwillig aktiv.“

„Engagement Lernen“ heißt das Programm der Ehrenamt Agentur Essen e.V., welches zwei Begriffe verbindet: „Soziales Engagement“ und „fachliches Lernen“.  Es bedeutet, dass Kinder und Jugendliche das in der Schule erworbene Wissen praktisch für die Gemeinschaft einbringen können. Ganz nach dem Motto: „Mit dem was ich in der Schule lerne, kann ich etwas bewegen.“ Dies wirkt sich auch auf die Leistungen der beteiligten Schüler aus. Nicht nur die Haltung zur Schule wird positiver, sie werden auch motivierter, selbstbewusster und leistungsstärker. Und es ist viel spannender an einem Projekt zu arbeiten, für das es einen wirklichen Bedarf in unserer Gesellschaft gibt.

Dadurch erleben die jungen Menschen hautnah, wie sie selbst eine Wirkung ihres Tuns erzielen können.

Als Herzstück und Bindeglied zwischen dem Lernen und dem praktischen Engagement dient die Reflexion. Sie erfasst regelmäßig die Erfahrungen der Schüler und spielt deshalb eine wesentliche Rolle im Lernprozess.

Die Schüler sind an allen Schritten des Projektes aktiv beteiligt: An der Planung, der Vorbereitung und der Ausgestaltung des Engagements. Ein Engagement außerhalb der Schule öffnet diese für den Stadtteil oder die Gemeinde. Die neuen Lernorte geben den Schülern die Möglichkeit, Situationen zu begegnen, wie sie im „normalen“ Schulalltag nicht auftreten. Dadurch wird ihre Möglichkeit ihr Wissen anzuwenden erweitert.

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Anerkennung und ein würdiger Abschluss des Engagements sind von großer Bedeutung, da die übernommene Verantwortung und die Leistungen die Schüler gewürdigt werden.

Mit „Engagement lernen“ führt die Ehrenamt Agentur insbesondere sozial und ökonomisch benachteiligte Kinder und Jugendliche an ehrenamtliches Engagement und gesellschaftliche Mitwirkungsmöglichkeiten heran.

Ehrenamtliches Engagement bietet Kindern und Jugendlichen hervorragende Möglichkeiten, soziale Kompetenzen zu erwerben und trägt dazu bei, eine eigenverantwortliche und gemeinschaftsfähige Persönlichkeit zu entwickeln. Darüber hinaus werden die Kinder in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt und erhöhen ihre Fähigkeit, Krisen zu bewältigen. Mit „Engagement lernen“ wird eine positive Wertebildung und die Ausbildung demokratischer Kompetenzen (Teilhabe- und Gestaltungskompetenz) unterstützt.

Im Team arbeiten, kommunikative Kompetenzen erweitern, Bindungen aufbauen und soziale Netzwerke aufrechterhalten, sind wichtige Fähigkeiten, die im informellen Kontext des Ehrenamtes gelernt werden können.
Neben der Entwicklung von Kompetenzen für die berufliche Laufbahn, bereichern ehrenamtliche Tätigkeiten das Privatleben und stellen eine sinnstiftende Freizeitaktivität für junge Menschen dar.

Zur Themenfindung starten die jungen Menschen zum Beispiel mit einer Umfeld-Erkundung in der Gruppe, nach der – je nach Neigung und Eignung der Kinder – die erste Aktivität festgelegt wird.
Das kann das Erstellen eines Kinderstadtteilführers sein, Vorlesen in einer KiTa, gemeinsame Gartenprojekte mit Senioren und KiTa-Kindern oder in einem Gemeinschaftsgarten. Auch basteln mit Kindern in Flüchtlingsheimen, eine Recherche, wie kinderfreundlich der Stadtteil ist, sich um den Zustand ihrer Spielplätze kümmern, das Anlegen von Naturlehrpfaden sind möglich. Regelmäßig werden in den Gruppen die Erfahrungen der Kinder reflektiert. Bei Abschluss eines Projekts wird im kleinen Rahmen gefeiert und die Kinder erhalten ein kleines Geschenk und Fotos als Zeichen der Anerkennung und als bleibende Erinnerung.

So haben zum Beispiel die Kinder der Nordviertel Grundschule eine kleine Bürgerinitiative zur Bekämpfung des Hundekots im Park neben ihrem Spielplatz gegründet. Sie haben Plakate gemalt, Fähnchen gebastelt und beschrieben, die sie in die Hundehaufen gesteckt haben, Hundebesitzer angesprochen, Beutel verteilt und die Bezirksvertretung eingebunden. Das hat gewirkt und gezeigt, dass die Schüler etwas verändern können, wenn sie sich engagieren.

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