Am Samstag haben sich zum zweiten Testlauf zwischen Messe Essen Ost und Alfredstraße Freiwillige und Verantwortliche vom Runden Umwelttisch, Essen packt an, Ehrenamt Agentur Essen e. V., Fridays und Parents for Future zur Rettung junger Stadtbäume zusammengefunden. Die zweite Gießaktion für über 110 Bäume konnte rund 25 Freiwillige mobilisieren und erhielt spontane Unterstützung aus der Nachbarschaft. Mit der Aktion möchten die Initiatoren weitere Engagierte mobilisieren.  

Anhaltende Hitze und Dürre setzen Stadtbäumen massiv zu. „Die über 110 jungen Bäume an den Straßen und auf den Grünflächen zwischen Messe Essen Ost und der Alfredstraße sind von der Trockenheit besonders betroffen. Um ihren Fortbestand zu sichern, braucht es regelmäßige Bewässerungen und Gießaktionen“, erklärt Georg Nesselhauf, Sprecher des Runden Umwelttisch. Um langfristige Effekte zu fördern, erhielten die Engagierten Unterstützung von Grün und Gruga. Der städtische Fachbereich stellte rund 80 Bewässerungssäcke zur Verfügung, die zunächst an den dünnen Stämmen befestigt und dann über eine Öffnung mit jeweils rund 70 Litern Wasser befüllt wurden. Sie bewässern das Wurzelwerk in den kommenden Tagen. Größere Bäume erhielten rund 200 Liter pro Stamm. Insgesamt wurde bei der Aktion mit rund 11.000 Litern Wasser gegossen.

Tankwagen und Gießketten

Die Koordination lief Hand in Hand. Georg Nesselhauf vom Runden Umwelttisch wies alle Ehrenamtlichen ein, dann wurden mehrere Teams zusammengestellt, die die Straßenbäume und die Bäume auf der Grünfläche wässerten. Ein ehrenamtlicher Helfer organisierte eine wandernde Befüll-Station und hielt den Schlauch nacheinander in die mitgebrachten Eimer und Kannen. So wurde Leerlauf verhindert, Laufwege verkürzt und eine regelrechte Gießkette eingerichtet. Der 1.000 Liter umfassende Tank der Premiere stand erneut zur Verfügung und wurde auf einem Autoanhänger durch die entfernteren Straßen kutschiert, so dass im Umkreis von mehreren hundert Metern wirklich alle Bäume etwas zu trinken bekamen.

Spontane Unterstützung

„Im Gegensatz zum vergangenen Samstag gab es keine irritierten Fragen der Anwohner, sondern spontane Unterstützung aus der Nachbarschaft. Eltern mit ihren Kindern, Hundebesitzer beim ersten Gassigang, alle halfen nach Kräften mit“, erzählt Janina Krüger von der Ehrenamt Agentur Essen e. V. Eine der kurzentschlossenen Helferinnen war Gabriele Micklinghoff, die ehemalige Leiterin der StadtAgentur Essen. Sie hat alle Helferinnen und Helfer zur Frühstückspause eingeladen und belegte Brötchen spendiert. So macht Helfen Spaß!

Janina Krüger freut sich, dass mitten in den Sommerferien und trotz kurzfristiger öffentlicher Einladung so viele Helfer mitgemacht haben: „Das macht Hoffnung auf eine freiwillige Beteiligung vieler Essenerinnen und Essener in allen Stadtteilen im kommenden Jahr“. Bis dahin wollen die Initiatoren gemeinsam mit Grün und Gruga ein Konzept für die Wasserlogistik entwickeln, so dass Ehrenamtliche sich selbst zum Gießen organisieren können.