Aus der Essener Zivilgesellschaft ist das Projekt „Gießkannenheld:innen“ entstanden, um die von anhaltender Trockenheit und Dürre bedrohten Stadtbäume in Essen zu retten. Damit jeder Baum mit Wasser versorgt ist, bauen Initiativen von Gemeinsam für Stadtwandel und dem Runden UmweltTisch mit der Ehrenamt Agentur Essen e. V. eine Engagementstruktur auf. Ehrenamtliche Gießgruppen und Wassertankstandorte werden professionell organisiert und ausgestattet. Das Wohnungsunternehmen Vonovia unterstützt die Initiative mit einer Spende von 3.000 Euro und stellt Wassertanks an ausgewählten Immobilien in Essen auf.

Laut aktueller Analyse sind momentan rund 50.000 Straßenbäume in Essen in einem so schlechten Zustand, dass sie vom Absterben oder einer Fällung bedroht sind. Essen ist grün, aber angesichts des Klimawandels muss es noch grüner werden und darf auf keinen Fall Grün verlieren. Gefragt sind, neben ehrenamtlichen Gießern, Hauseigentümer, die attraktiv gestaltete 1.000-Liter-Tanks an ihre Regenfallrohre anschließen, um Regenwasser zum Bewässern der bedrohten Bäume aufzufangen.

Wasser in der Stadt sammeln

Versiegelte Flächen, sehr trockene Böden und fehlende Möglichkeiten das Regenwasser zu speichern,  lassen es größtenteils abfließen. Darum ist es wichtig, Konzepte zu entwickeln, das vorhandene Wasser den Bäumen zuzuleiten – zum Beispiel über ein stadtweites Netzwerk aus Regenwassertanks. Möglich wird dies durch das Engagement von Immobilieneigentümern wie Vonovia.

„Wir begrüßen sehr, wenn Unternehmen vorangehen. Als ‚Platzschenker‘ bietet Vonovia mit der Aufstellung der 1.000-Liter-Behälter wichtige Wasserspeicher für Gießaktionen. Es gilt Regen zu sammeln, wenn er reichlich fällt und bei den immer länger werdenden Dürreperioden zu gießen. Denn pro Gießvorgang benötigt ein gestandener Baum mindestens 150 Liter Wasser“, erklärt Janina Krüger von der Ehrenamt Agentur Essen e. V.

Lokaler Klimaschutz

„Wir waren sofort von der Initiative begeistert und wollen mit unserem Engagement ein Zeichen für mehr lokalen Klimaschutz setzen. An vier Standorten stellen wir erste Tanks auf, um die Engagierten vor Ort bei ihren Gießaktionen zu unterstützen. Bäume erfüllen eine sehr wichtige Funktion für unser Wohnen und Leben und sind elementarer Teil nachhaltiger Stadtteilentwicklung“, sagt Ralf Feuersenger, Regionalleiter Essen-Mitte der Vonovia-West.

Wer hat Platz – Wassertanks in jedem Stadtteil

In allen Stadtteilen werden Grundstückseigentümer gesucht, die ebenfalls einen 1.000-Liter-Behälter (Aufstellfläche 120 x 120 cm, Höhe 160 cm) an einem Regenfallrohr ihres Hauses, möglichst in der Nähe zu Stadtbäumen, aufstellen. Engagieren können sich Privatpersonen, Vereine aber auch gerne Firmen in Essen. Nach dem Patenprinzip übernehmen sie die Verantwortung für den Tankstandort.

„Wer einen Tank vor sein Haus stellen oder regelmäßig gießen möchte, kann sich auf www.giesskannenheldinnen.de registrieren. Vor Ort klären wir alle Fragen, helfen mit Rat und Tat beim Anschluss an das Regenfallrohr und vernetzen Engagierte, die gemeinsam Wasserstandorte im Stadtteil nutzen“, sagt Janina Krüger von der Ehrenamt Agentur Essen e. V. Der Verein unterstützt die „Gießkannenheld:innen“ bei der Projektumsetzung und Öffentlichkeitsarbeit.

Unterstützt und ermöglicht wird die ehrenamtliche Initiative bereits durch: Ehrenamt Agentur Essen e. V., EMG – Essen Marketing GmbH, Emschergenossenschaft (EGLV), Gemeinsam für Stadtwandel, Grün und Gruga, Postcode Lotterie, Ruhrverband, Runder UmweltTisch Essen (RUTE), Sparkasse Essen, Stadtwerke Essen, Transition Town und Ämter der Stadt Essen.

blank

(v. l. n. r.) Ralf Weißke, Buntes Nordviertel e. V. // Birgit Schulte, Gemeinsam für Stadtwandel // Janina Krüger, Ehrenamt Agentur Essen e. V. // Frank Münter, Gemeinsam für Stadtwandel // Karoline Schulte-Uemmingen, Regionalleiterin Essen-Süd Vonovia // Matthias Bojarski, Regionalleiter Essen-Nord Vonovia // Ralf Feuersenger, Regionalleiter Essen-Mitte Vonovia (Foto: Simon Bierwald INDEED Photography)